Kurzgeschichte: Itʼs a token world, baby

Scheiß Kapitalistenschweine! Ja, stimmt doch, oder?

… Oder sind einfach nur alle dumm, die ihr Geld nicht für sich arbeiten lassen? Ja, nee, mangelnde Chancengleichheit! Oder gleich das Streben nach Gewinnmaximierung abschaffen? Eine Systemkritikerin, ein Unternehmer und ein spitzfindiger Sohn: drei Perspektiven auf die gleiche Sache – und eine, die sie revolutioniert.

Was ist dran, an den digitalen Währungen? Eine experimentelle Idee, eingebettet in eine experimentelle Kurzgeschichte und viele Gedanken um etwas, das alle angeht: die Verteilung des Kapitals.

It’s a token world, baby

Assets

»Jungchen, ich bin stolz auf dich – los, hebt die Gläser! Auf Niklas, auf den Eins-Komma-drei-Schnitt und vor allem: auf die Firma – Prost! … Ahh, wunderbar. Helmut, schenken Sie nach, schenken Sie nach, dies ist wahrlich ein Festabend. Keine Sekunde habe ich an dir gezweifelt, Jungchen, natürlich nicht, aber dass du mit so ausgezeichneten Zensuren abschneidest, ja, das ist genau das, was jede Unternehmensspitze braucht: Einen Menschen mit Biss! Einer, der das Lernen nicht scheut, der bereit ist, das Spiel genau zu durchleuchten, es zu verstehen, anstatt nur blind – nun ja, mitzumachen. Und da draußen, ich meine, die Welt ist voll von Verlierern, denen, die eben nur mitmachen, die es nie kapieren, die den Zugang zum Kapital nicht sehen, weil sie zu blind und zu dumm dazu sind. Jeder hat Zugang zum Kapital, jeder! Nina, hört gut zu, hier kannst du noch was lernen, damit du meinen Enkeln auch das Richtige beibringst – das Wissen der Gewinner!

Ist ja schon immer meine Rede gewesen, nicht wahr? Ja, aber so ist es nun mal auch: Nur Dumme tauschen Geld gegen Zeit. Die Dummen verdienen sich ihre zweitausend und hauen sie es direkt wieder raus oder sparen sich einen ab … tss, und dann die Inflation oder die Doppelhaushälfte – eine Verbindlichkeit – anstatt in tatsächliche Vermögenswerte zu investieren. Und investieren, ja, das ist das Einzige, was man wirklich können muss. Aber mit einem Mindestmaß an finanzieller Bildung ist das Schnickschnack, sag ich immer, was du brauchst, ist ein Mindestmaß an Bildung und sonst gar nichts.

Ach, weißt du noch, Margret, als ich noch sagte, nix BWL, das lernt der Junge alles bei mir, was der braucht, ist die Ökonomie, das Wissen über Märkte, über den Spielplatz gewissermaßen, oh ja. Hier fließt es, das Kapital. Und wir, Jungchen, wir befinden uns auf Seite der Gewinner. Und eines Tages wirst du der Geschäftsführer sein – ich habe dieses Unternehmen aufgebaut, von Grund auf. Ich habe es erschaffen, hiermit, schau – genau, nichts ist wichtiger als das eigene Köpfchen. Nicht mal intelligent muss man sein, nur ein bisschen clever, ha, so ist das – was denn, Margret? Jetzt unterbrich – ja doch, Herrgott, dann hol die Lachshäppchen doch einfach selbst. Helmut! Die Häppchen! … Ach, Jungchen, weißt du noch, wie du damals, hier, das mit den Computerspielen studieren wolltest? Selbst ein Programmierer werden? Ha, ha! Jetzt dankst du es mir, was? Programmierer, die sind auch nur ein Teil der dummen Masse, Arbeitnehmer, Ausführende. Die, die mit ihrem eigenen Schweiß und Blut die Visionen anderer in die Realität umsetzen, die für Geld arbeiten, anstatt ihr Geld für sich arbeiten zu lassen.

Als das mit den Computern anfing, da habe ich gleich geahnt, dass das was ganz Großes wird, dass das die Zukunft ist: virtueller Klimbim. Schon verrückt, nicht wahr? Ich stelle etwas her, das man nicht mal anfassen kann, und es springen Millionen heraus, aber so ist das – Geld ist auch nicht berührbar, nicht wirklich, es ist nur ein Konzept im Geist, Vertrauen, gesellschaftliches Einvernehmen. Und ein Unternehmen ist eine Idee, ein Stück Papier mit ein paar Unterschriften und zack – steuerliche Vorteile bis zum Abwinken.

Und nun schau ich mich an – kann ich programmieren? Verstehe ich was von dem Zeug? Kein Stück! Mache ich Geld damit, viel Geld? Aber hallo! Da arbeiten lauter kleine Superhirne an meiner Bilanzierungssoftware, dabei bin ich in Wirklichkeit das Superhirn, nicht wahr. Denn ich habe begriffen, dass das Einkommen viel höher versteuert wird als das Vermögen. Einkommensarbeit ist kein Pferd, auf das man setzt. Vermögen vermehrt sich schneller, besser und im Zweifelsfall zu einem Bruchteil des Steuersatzes. Und da es die Unternehmen sind, die Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Innovation bringen, wird das System auch immer genau so bleiben. Tja, und da ist es wahrlich besser zum einen Prozent der cleveren Unternehmer zu gehören, oder? Zu denjenigen, die investieren anstatt zu arbeiten … Nina, was schaust du denn so grimmig? Stolz solltest du sein. So was von stolz! Für dich springt immerhin auch was raus, oder nicht? Besser hättestʼs ja nicht treffen können als einen zukünftigen Spitzenunternehmer zu ergattern. So ist das. Nun, aber, genug der Rede – hebt das Glas! Niklas, auf dich, auf die richtige Investition und auf meine – ach – unsere Firma!«

For

»He … ich dachte, du hast aufgehört mit dem Rauchen. Wo kommen die denn her?«
»Oh, ich hab auch ab morgen wieder aufgehört, keine Sorge. Aber einen Abend mit deinem Großkotz von Vater halte ich ohne die Aussicht auf eine Erholungszigarette nicht aus. Alter, was für ein Arschloch!«
»Ach, Nina. Du darfst das nicht so ernst nehmen, er ist…«
»Ein Arschloch. Und sonst gar nichts. Aber weißt du was – ich wusste bis heute Abend gar nicht, dass du auch eines bist.«
»Wie bit-was? Nina, was redest du da – du, bitte mach langsamer – Nina, Stopp! Sag mir, was los ist. Bitte.«
»Ich kotz gleich! Du bist so scheinheilig, weißt du das? Schon vergessen, was du mir damals erzählt hast – warum du VWL studierst? Oder war das einfach auch eine dumme Masche, um ein dummes, blindes Mädel rumzukriegen, das nur dafür da ist, um Nachkommen für die Hubertus-Ich-AG heranzuzüchten?«
»Ich … ich habe VWL studiert, denn … ich wollte das System verstehen lernen, das habe ich doch, das hat sich doch nicht geändert? ich habe dich doch nicht angelogen! Nur, wer das System versteht, kann es besser machen…«
»Einen Scheiß! Es ging dir nie um eine bessere Welt! Stimmt es oder stimmt es nicht, dass du den Studiengang wegen deines Vaters gewählt hast? Hm?!«
»Nina, bitte bleib stehen, guck mich doch wenigstens an … bitte. Es tut mir leid, wenn du das … wenn das … ach, verflucht: Ja, ich habe damals auf den Rat meines Vaters gehört und VWL gemacht. Aber das heißt doch nicht, dass ich seine Marionette bin oder irgendwas. Bitte. Nina, du kennst mich.«
»Pff. Im Moment glaube ich genau das Gegenteil … Warum hast du mir nie erzählt, dass du eigentlich Programmierer werden wolltest?«
»Es … weil es mir nicht relevant erschien. Ich meine, ich programmiere doch, oder? Du beschwerst dich doch immer, dass ich in meiner Freizeit zu viel vor dem Rechner abhänge. Das ist mir doch nicht verloren gegangen, es ist mein Hobby – ich habe es nur nicht studiert.«
»Ja, es ist dein Hobby. Und du hast dein Hobby nicht zum Beruf gemacht, weil ein Kapitalistenschwein erster Klasse dir sein Unternehmen in Aussicht gestellt hat. Den größten ach so tollen Vermögenswert, den es gibt.«
»Okay – und was ist so schlimm daran?«
»Nik! Was für eine Frage! Da läuft es mir eiskalt den Rücken runter!«
»Im Ernst – warum sollte ich sein Unternehmen nicht übernehmen? Das heißt doch erst mal nur, dass ich die meisten Firmenanteile halte. Wenn ich einen Geschäftsführer einstelle, anstatt es selbst zu werden, hat sich das Thema erledigt, dann müssen wir uns mit der ganzen Verwaltung gar nicht herumschlagen.«
»Ich fasse es nicht. Das ist deine Idee, wirklich? Genau das ist doch der ungerechteste Punkt des ganzen Systems! Du hältst das Vermögen und kriegst Geld fürs Nichtstun. Dein Geld macht neues Geld. Aber eigentlich ist es kein neues Geld – sondern Geld, das eigentlich denjenigen zusteht, die im Unternehmen arbeiten, die also Wertschöpfung mit ihrer Arbeitskraft betreiben. Geld, das allen, vom Putzdienst bis zur Chefetage, zusteht. Aber nein – du kriegst diesen Gewinn raus und warum? Weil irgendwo Wertpapiere existieren, die dir gehören. Was für ein dummes Wort das schon ist – Wertpapier! Etwas, das nicht wertvoller ist als einen halben Cent, wenn überhaupt. Eine gedachte Übereinkunft, für die du dann bares Geld kassierst. Genau das ist doch die ganze verflixte Krankheit dieses Drecksystems!«
»Was – dass es möglich ist, ein Vermögen aufzubauen? Ganz ehrlich, Nina. Gerade verstehe ich dein Problem nur so halb. Ja, natürlich ist das System nicht das geilste. Aber es stimmt immerhin, dass Hubertus das Unternehmen selbst aufgebaut hat, oder?«
»Und diese Idee ist so viel wert, ja? Es rechtfertigt den tausend-, ach, wahrscheinlich eher millionenfachen Verdienst desjenigen, der die Toiletten schrubbt? Vergiss nicht, dass das Unternehmen ohne die Ursprungsidee genauso wenig existieren würde wie ohne Toilettenschrubber. Wenn nie jemand putzen würde, könnte die Firma auch nicht langfristig bestehen, oder? Also ist Putzdienst letztlich ebenso relevant wie die Idee an sich. Mehr noch – da das Putzen keinen Spaß macht, sollte es sogar höher bewertet werden – oder wie siehst du das, hm? Aber so läuft das ja nicht. Und warum nicht? Weil die Putzkräfte auf ihre Einkommensarbeit angewiesen sind. Weil sie nicht wie du einfach sagen können: Fuck it, ich habe genügend Vermögenswerte, die für mich arbeiten.«
»Okay, ich verstehe, was du meinst, aber…«
»Jetzt sag ja nicht, die Putzkräfte gehören eben zu diesen Dummen, über die Hubertus so gerne herzieht … ja klar, die könnten doch auch einfach ihr eigenes Vermögen aufbauen, ich lach mich tot. Wie arrogant ist das denn, bitteschön?«
»Nein, das wollte ich gar nicht, boah – Nina, hör auf, sauer auf mich zu sein. Ich habe das System nur studiert, ich habe es mir nicht ausgedacht. Schau mal, ich kenne all diese Rechnungen – klar, dein Vermögen kann in diesem System exponentiell steigen, etwas, das deine Arbeitskraft nie können wird. Egal, wie hoch dein Lohn steigt, dein Vermögen kann sich einfach in deiner Abwesenheit vervielfältigen, deine Arbeitskraft kann es eben nicht. Aber wenn das dein Problem ist, dann frage ich mich, warum du es als weniger unfair empfinden würdest, wenn … also, schau, Beispiel: David und ich programmieren doch dieses Fantasygame. Und du sagst doch immer, dass wir damit dann einfach eine Million verdienen, wenn es ganz groß rauskommt, richtig?«
»Hm.«
»Gut – und warum wäre das nun weniger unfair als Vermögen zu vermehren?«
»Weil ihr in das Game immerhin noch reale Zeit und Arbeit gesteckt habt, also: Leistung.«
»Ja, aber – was genau haben wir da reingesteckt? Unsere Bildung, unsere Fertigkeiten, unsere Ideen. Das ist doch auch alles Kapital, oder nicht? Kapital, das wir in handelbare Werte umgewandelt und vervielfältigt haben – nämlich in ein käufliches Game, das wir beliebig oft reproduzieren können. Ist das nun genauso verwerflich?«
»Hm.«
»Na, sieh mal: Jemand anderes hatte vielleicht gar nicht die Chance, das nötige Bildungskapital zu erwerben, um ein Computerspiel zu programmieren. Es ist also von Anfang an eine Frage von Vermögenswerten. Nicht erst, wenn ich Aktien an Hubertusʼ Unternehmen erwerbe. Sondern generell. Dann musst du das Streben nach Gewinn im Allgemeinen infrage stellen.«
»Hm.«
»Und – tust du das? «
»Ach, Nik … kann sein. Vielleicht tu ich das. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass das System ungerecht und scheiße ist. Und ich hasse den Gedanken, dass du wie dein Vater werden könntest. Ich hasse es.«

Everyone

»Lieber Vater,

lange ist es her, dass du mir mit hochrotem Gesicht hinterher geschrien hast, ich solle mich in deinem Haus nie wieder blicken lassen. Ich wette, mittlerweile siehst du das anders. Ist es dein Stolz, der dich daran hindert, Kontakt mit mir aufzunehmen?
Ich grolle dir jedenfalls nicht. Nein, ich kann dich sogar verstehen. Immerhin habe ich dir das Herz gebrochen, als ich das Groß deiner Firmenanteile für viel Geld verkaufte und dein unternehmerisches Baby einfach anderen übergab. Du konntest Nina nie leiden, du dachtest, es wäre für sie. Ja, du hast mitbekommen, wie sehr ausgerechnet die Firma zur Belastungsprobe unserer Beziehung wurde. Aber du musst wissen, das verheimlichte ich dir damals, weil ich deinen Hohn nicht ertragen hätte – Nina hatte mich schon Wochen vorher verlassen. Sie hat den Gedanken nicht ertragen, einen reichen Unternehmer zu heiraten, der ich durch die Übernahme der Firma plötzlich wurde. Ich habe zugegebenermaßen unterschätzt, wie sehr ich dadurch zur Verkörperung ihres Feindbildes wurde. Einer, der Geld mit Geld vermehrt.

Aber Vater, ich denke nicht wie Nina. Sie stellt die Vermehrung des Vermögens infrage. Aber außer meiner Sicht denkt sie da zu kurz. Denn folgerichtig müsste sie das kapitalistische System an sich infrage stellen. Aber so denke zumindest ich nicht. Vermögen und Eigentum sind Dinge, die mich motivieren, ja, ich gebe es zu! Auch wenn es ein ungerecht umgesetztes System ist – es ist trotzdem ein System, das sich weitläufig durchgesetzt hat, auf das viele Menschen vertrauen, wie sehr manche auch darauf schimpfen mögen.

Du siehst also, ich kann Ninas sozialistischen Utopien ebenfalls nichts abgewinnen. Nein, ich stehe dazu. Und wie sich gezeigt hat, sollte ich auch Recht behalten: Das System in seinen Grundzügen ist in all den seither vergangenen Jahren das gleiche geblieben. Doch erinnerst du dich noch an den Abend, als wir meinen erfolgreichen Studienabschluss feierten? Was du vielleicht am meisten betontest, war, dass jeder Zugang zum Kapital hätte. Dass es ausschließlich Dummheit und Unwissenheit sind, die einen Menschen vom Reichwerden abhalten. Und an diesem Punkt, mein lieber Vater, da stimme ich dir nicht zu. Ich halte solche Aussprüche für die Arroganz des Vermögenden. Seine erste Million zu produzieren ist die schwierigste, die letzte die einfachste, das wusste man bereits damals. Daran hat sich auch heute zwar nichts grundlegend geändert, aber – und das ist der Clou – diese erste Million ist in diesen Tagen eine deutlich geringere Hürde. Und das alles dank Liqui.

Ich meine, für mich war sie das damals natürlich sowieso – du schenktest mir die erste Million mit deinen Firmenanteilen, die ich verkaufte, um mit diesem Kapital meine eigene Firma zu gründen. Du weißt selbst, was daraus geworden nicht. Ich bin mir sicher, du bist auch jetzt noch nicht auf den Kopf gefallen und daher sicherlich im Besitz ausreichend vieler AFE, die dir ein bequemes Auskommen bescheren.
Ich kann verstehen, dass dein Stolz durch den Firmenverkauf gekränkt ist. Vor allem, weil du dachtest, David und ich würden das Geld verschleudern, während wir ein popliges Computerspiel programmieren. Weißt du was – tatsächlich hatten wir das zuerst auch vor. Ich war damals sehr gekränkt, ich gab dir die Schuld dafür, dass Nina mich verlassen hatte. Aber ich fand auch Ninas Perspektive zu kurzsichtig, dich nur als ein böses, schwarzes Unternehmerschaf darzustellen. Und dieser Ärger über euch beide, der war es vielleicht, der die Initialzündung für unsere Software Liqui auslöste.

Sieh Vater: Der Handel an sich ist nicht das Problem, auch nicht das Kapital oder das Streben nach Gewinn. Aber die Verteilung des Kapitals und die fehlende Chancengleichheit. Eben diese sehr, sehr ungerecht verteilten Zugangsmöglichkeiten. Der Steuerzahler, der nichts als seine Arbeitskraft besitzt, um an Ersparnisse und damit an Investitionsmöglichkeiten für den Vermögensaufbau zu gelangen, ist der Verlierer dieser Form des Spiels – er kommt nur schwer an die Vermögenswerte, weil sie meist zu groß sind oder weil Risiken nicht eingegangen werden können, wenn man nur wenig Geld zur Investition übrig hat.

Was aber wäre, wenn wir nicht das Spiel selbst, jedoch die Bedingungen ändern? Was wäre, wenn der Zugang zum Handel mit Vermögenswerten für viel mehr Menschen zugänglich wäre, so klein ihr Budget auch sei? Und was, wenn alle möglichen Vermögenswerte handelbar würden, die Mona Lisa ebenso wie ein Urheberrecht oder eine Produktionsanlage? Die Digitalisierung hat dies für uns möglich gemacht. Ja, wie hast du damals schon festgestellt: Dem virtuellen Klimbim gehört die Zukunft. Und Nina meinte an besagtem Abend, das ein Wertpapier auch nur eine gedachte – also gewissermaßen virtuelle – Übereinkunft ist. Und so entstand schließlich das heutige Liqui: Eine Software, um Vermögenswerte digital abzubilden und handelbar zu machen. Unser Token, also unsere Währung, der AFE, ist so stückelbar, dass du dich mit nur einem Euro schon in eine Immobilie – oder welchen Wertgegenstand auch immer – einkaufen kannst. Und so möchte ich mich mit diesem Brief bei dir auch bedanken, lieber Vater. Das Wertvollste, das du mir gabst, waren nicht deine Firmenanteile. Sondern dein finanzielles Wissen. David und ich, wir haben dafür gesorgt, dass sich viel mehr Menschen den Eintritt in den spaßigen Teil des Spieles leisten können. Unser AFE schließt die Schere zwischen Arm und Reich, anstatt sie weiter zu öffnen. Unser Ziel, Assets for everyone, ist greifbar nah.

Und Vater, ich wünsche mir, wir könnten uns versöhnen. Nina und ich, wir bekommen in diesen Tagen unser erstes Kind. Und es würde mich sehr freuen, wenn es auch seinen Großvater kennenlernt. Denn Liqui ist mein Versuch, Brücken zu schlagen, nicht Gräben zu vertiefen.

In Verbundenheit und Dankbarkeit,
dein Niklas«

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