Kurzgeschichte: Fremde

Stell dir vor, du bist auf dem Heimweg und dir folgt jemand …

… So geht es der Protagonistin in dieser Kurzgeschichte. Abends auf einem Bahnsteig, irgendwo im deutschen Nirgendwo. Sie: Anfang zwanzig, allein unterwegs, irritiert von: ihm. Seinen Schritten hinter ihr. Schwarze Haare, andere Sprache, fremd: eine Frage der Perspektive.

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Kurzgeschichte: Zwischenmenschliches

An wem aus deiner Vergangenheit läufst du heute lieber schnell unerkannt vorbei – anstatt ihn oder sie zu grüßen?

Clara und Jonathan haben zwar alle Sandkastentage miteinander geteilt – aber die beiden Mittzwanziger hätten jeden einzelnen darum gegeben, um auf die zufällige Begegnung im Drogiermarkt verzichten zu können. Clara hat auch allen Grund, wütend auf ihren ehemals besten Freund zu sein. Und dann erwischt sie den alten Sprücheklopfer und Verräter bei einer illegalen Sache. Was würdest du an ihrer Stelle jetzt tun? „Kurzgeschichte: Zwischenmenschliches“ weiterlesen

Kurzgeschichte: Zustand null

Hast du schon einmal den Zustand der Vollkommenheit erfahren?

Im Laufe ihres Lebens findet Sunny ihn – immer wieder, in den unterschiedlichsten Situationen und Momenten, meist unverhofft, zufällig, plötzlich. Aber je kramphafter sie danach sucht, je mehr sie ihn zu erzwingen versucht, desto unerreichbarer scheint er. Bis sie vor eine Wahl gestellt wird, die erst mal wie keine scheint. Und die Perspektive auf einmal Kopf steht.

Suchen wir ihn nicht alle – diesen einen Zustand der freischwebenden Glückseligkeit? Sunny weiß: Wir machen es uns dabei nicht nur zu einfach, sondern zu schwer zugleich.

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Kurzgeschichte über Magersucht: Das Lechzen meiner Hoffnung

Wenn du für immer verschwinden könntest – würdest du es tun?

Manchmal, da fühlt sich Paula wie eine Katze, die man draußen im Regen stehengelassen hat. Manchmal fühlt sie sich wie ein Roboter. Aber vor allem fühlt sie sich kontrolliert, überwacht und eingeengt. Ihre Strategie, dem zu entgehen: Nichts essen und eines Tages verschwunden sein – der Plan einer Magersüchtigen. Doch die Magersucht kämpft mit einem starken Gegengewicht: Paulas leiser Hoffnung. Anschmiegsam wie ein Kätzchen.

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Kurzgeschichte: Tortellini

Wovor fürchtest du dich mehr – dem Leben oder dem Tod?

Die eine hat Angst vor dem Tod, die andere nicht. Beide leben, aber nur eine von ihnen will das auch. Parallel erzählt: eine Begegnung, die beide verändert, und eine Lebensgeschichte – aber von welcher der beiden? Und was haben das zu laute Ticken, ein Zauberamulett und natürlich die Tortellini damit zu tun?

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Poetry Slam: Iss nicht

Wer erdrückt dich mit seinen Forderungen?

Das Gewicht der Erwartungen: unsichtbar, aber da. Sie spürt es. Jede Minute, jeden Tag trägt sie es. Die Verwandten, die Freunde, die Fremden, die Gesellschaft: Mensch Mädel, nu mach doch was aus dir! Endlich! Und iss mal was zwischendurch.

Ein Slamtext über Magersucht, der mehr fürs Hören als fürs Lesen gemacht ist. Fürs Mitgehen, Mitverstehen, Nachvollziehen – warum manchmal eine Tasse schwarzer Kaffee mit keinem Stück Kuchen die einzig sinnvolle Überlebensmaßnahme zu sein scheint.

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Kurzgeschichte: Himmelsrichtungen des Herzens

Wie kommt man dazu, im ersten Pärchenurlaub jemand anderen zu küssen?

Tja. Wir schaffens zwar bis zum Mond, aber scheitern hinreißend an dem Menschen, der nachts neben uns liegt. Fegen manchmal übereinander hinweg wie Sommergewitter in den Bergen. Finden uns im Gleichklang des Atems wieder, sprechen wahr und verletzlich. Machen uns nackt und breiten die Arme zu Schmetterlingsflügeln aus.

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Poetry Slam: Trag die Pfütze zum Ozean

Zur Hülfe, die Welt passt nicht in den Kopf hinein!

… Wenn sich die Realität mal wieder weigert, von dir in Schubladen hineingezwängt zu werden, wenn der Kopfsalat scheppert, dein Verstand dich für vermurkst hält oder das mühsam errichtete Identitätsgebäude zusammenbricht – die Lösung ist ganz nah: Trag die Pfütze zum Ozean.

Ein Text, der mich manchmal auf Bühnen trägt – und immer erinnert. Dass unter dem Gedankengeplätscher das wahre Leben lauert. Durchatmen und die Lücke finden.

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Theaterstück: Zu lieben

Was bedeutet es, zu lieben?

Dieser Frage haben wir unser Weihnachtstheaterstück 2019 gewidmet. Ist zu lieben ein Gefühl oder doch eher eine Aktivität? Kann man nur Wesen und Situationen lieben, die man mag oder gut findet? Oder hat zu lieben vielleicht doch eine ganz andere Bedeutung?

Inspirieren ließen wir uns dabei von der Figur Jesus – die man sich auch sehr unvoreingenommen anschauen kann, unabhängig von einer Glaubensrichtung. Ich stöberte darum neugierig durch seine biblische Biographie, um diese Figur etwas besser kennenzulernen. Und falls du gerade keine Lust hast, das alles nachzulesen, kein Problem – wir haben extra für dich an der Uhr gedreht und eine kleine Zeitreise vorbereitet, die sein Leben in vier Minuten für dich zusammenfasst.

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Kurzgeschichte: Itʼs a token world, baby

Scheiß Kapitalistenschweine! Ja, stimmt doch, oder?

… Oder sind einfach nur alle dumm, die ihr Geld nicht für sich arbeiten lassen? Ja, nee, mangelnde Chancengleichheit! Oder gleich das Streben nach Gewinnmaximierung abschaffen? Eine Systemkritikerin, ein Unternehmer und ein spitzfindiger Sohn: drei Perspektiven auf die gleiche Sache – und eine, die sie revolutioniert.

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Theaterszene: Von der Freiheit des Zwischenraums

Was würden Schwarz und Weiß wohl über ihr eigenes Dilemma der Gegensätzlichkeit erzählen?

Das menschliche Dasein ist wohl nicht letztendlich geistig zu begreifen. Und das Leben innerhalb der Gegensätze birgt eine Menge unangenehmer Widersprüchlichkeiten.

Da wünscht man sich schnell mal, das Gedingse mit den sich ständig wandelnden Formen zu vergessen, den engstirnigen Verstand irgendwo abgeben zu können und in die grenzenlose Einheit abzutauchen. Aber die duale Welt ermöglicht uns eine gewisse Form der Freiheit auch erst: Die Freiheit zu etwas. Wir können uns innerhalb der Polarität bewegen. Wir können wählen und dadurch erfahren.

Und ich habe mich gefragt, was wohl die Dualität selbst zu dem ganzen Thema sagen würde? Was können uns die Gegensätze über das Dilemma offenbaren, in dem auch sie dadurch feststecken?
Aber seht und hört selbst, wenn Schwarz und Weiß erzählen:

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Kurzgeschichte: Gleich Herz

„Warum lässt du mich dann nicht los?“

Das fragt Marie ihren Freund. Halt nein, die beiden befinden sich ja zurzeit in keiner Beziehung … also dann eben ihren Nichtfreund, mit dem sie quasi zusammen ist, aber eben nicht in einer als Paarbeziehung definierten Konstellation. Oder so. Aber genauso entschlossen wie Marie ist, einen neuen Beziehungsversuch im ständigen On-off zu wagen, ist Marian unentschlossen. Aber loslassen will er auch nicht.

Zu einer Beziehung gehören immer zwei. Zu einer Trennung aber auch. Irgendwie. Jedenfalls, bis sich einer wirklich trennt.

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Kurzgeschichte: Quantenglück

Wikipedia sagt: „Die Frage, ob Elektronen oder Lichtquanten Teilchen oder Wellen seien, lässt sich nicht beantworten.“

Wenn man mal so richtig genau hinguckt, vielleicht aus einer durchaus etwas verklärten Perspektive, die sich einem manchmal eröffnet: dann checkt man, dass man eigentlich gar nichts checkt. Dass egal, wie gut man es sich erklärt, im Kern es unerklärlich bleibt. Dass eigentlich alles nur ein einziges verwirrendes Wunder ist. Jedenfalls aus der etwas verklärten Perspektive. „Kurzgeschichte: Quantenglück“ weiterlesen

Poetry Slam: Der halbblinde Maulwurf

Wann hast du dich zuletzt angestellt wie ein halbblinder Maulwurf?

Paul ist jedenfalls ganz und gar nicht beglückt darüber, dass ihm trotz seiner fünf Sinne immer nur ein mini Prozentsatz der Wirklichkeit zur Verfügung steht: Er kam, sah und stolperte in die Welt!

Doch wie soll man das Leben denn so bitteschön richtig begreifen? Wenn die Suche nach Erkenntnis in einen Tunnel führt, Äste dich absägen und du mit Zaunpfählen winkst, dann reich der Weisheit am besten deine Zitrone rüber. Ein bisschen Maulwurf über den Nonsens und Sofas unter die Katzen: Es lebe die Sprache!

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Poetry Slam: Rückwärts durch die Jahreszeiten

Wie oft hast du schon versucht, deine Beziehung in einer Form festzuhalten?

Zwischenmenschliche Beziehungen sind nichts Statisches, Unabänderliches oder Feststehendes. Stattdessen wachsen sie mit den beteiligten Personen und deren Weiterentwicklung mit.

Man könnte daher möglicherweise sagen: Beziehungen durchlaufen Zyklen. Und die Beteiligten entscheiden, wie viele davon ihre Beziehung durchlebt. Die bedeutsame Frage lautet also vielleicht eher: Wie oft hast du deine Beziehungen schon neu erfunden?

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Kurzgeschichte: Fassadenrisse

Wer erinnert sich noch – an diese ganz normalen Alltagssituationen?

Seit Corona sind die rar geworden. Beim Einkaufen hält man Abstand und meidet den Kontakt zueinander. Mit Maske ist es schwieriger, ein Lächeln zu verschenken.
Aber mal ehrlich – war das denn vorher im Alltag so arg viel anders? Wie oft wurde ein Lächeln an den Kassierer verschenkt, wie viele Gespräche entstanden auf offener Straße zwischen Fremden, wie sehr interessierte man sich denn sonst so für die anderen?

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Kurzgeschichte: Fort Während

Bist du manchmal auch so ein bisschen neben der Spur?

Irgendwie aus dem Takt? Du kannst gar nicht so richtig sagen, was los ist, aber irgendwas fühlt sich falsch an? So geht es auch dem Protagonisten in dieser Kurzgeschichte. Aber egal, wie sehr einen das Leben manchmal aus der Spur wirft: Manches bleibt fortwährend erhalten.

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Buch über Bulimie: „Heute ist das letzte Mal“

„Also hieve ich mich hoch, wasche mir das verquollene Gesicht und schwöre inbrünstig dem Monster: Heute ist das letzte Mal, ab morgen ändere ich alles!“

Bis zum hals zitat

Mit diesen Worten sagt Romanfigur Paula ihrer Essstörung den Kampf an. Wie oft war bei dir schon „das letzte Mal“, bei welchem Thema auch immer? Und wie oft war „ab morgen“ die große Hoffnung auf einen Neustart?

Problem: Dieser Morgen wird niemals kommen, denn er wird zu diesem Zeitpunkt das neue Heute sein. Deshalb reichen die alles verändernden Vorsätze auch nur genau bis zum nächsten Morgen und dann ist alles wie immer. Vor allem, wenn es sich um Krankheiten wie Magersucht oder Bulimie handelt. Das ist nichts, was man „ab morgen“ einfach so loswird. So ergeht es auch Paula:

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